Zum 75. Geburtstag gedenken wir dem Kunstmaler Hans Fangmann, der mit seinen vielen Bildern den Gemeindespiegel bereicherte.
Seine kiinstlerische Begabung kam schon zum Ausdruck mit seinem 5. Lebensjahr als er, zur Uberraschung seiner Eltern, die Zeichnung von einem Wasserkessel auf dem Küchenherd anfertigte. Seitdem ist er stets mit Zeichnen und Malen beschäftigt gewesen. Er besuchte die Volksschule in Wardenburg und machte dann seine Aufnahmeprüfung am Lehrerseminar Oldenburg, das er von 1918 his 1924 besuchte. Nach seinem Examen war er Lehrer an den Volksschulen Brettorf, Osterscheps und Edewecht. Er studierte anschließend 8 Semester Kunstgeschichte an der Universitat Köln. Danach unterrichtete er mehrere Jahre an verschiedenen Berufsschulen, u.a. in Huntlosen für die Schüler der beiden Gemeinden Wardenburg und Großenkneten. Er war dort als einziger Lehrer eingesetzt und mußte in 13 verschiedenen Berufen unterrichten.
Kurz vor Beginn des Krieges, trat er in Torgau an der Elbe eine Fachlehrerstelle an der dortigen Kreisberufsschule an. Zu diesem Unterricht kam zusätzlich noch die Ausbildung der 120 Schüler der keramischen Fabrik Villeroy und Boch, in der Töpfermalerei. Für diesen Unterricht mußte er sowohl eigene keramische Formen entwerfen als auch Entwürfe für deren Verzierung mit Blumenmustern anfertigen. Im Schloß Hartenfels wurden in ständiger Ausstellung seine hierfür geschaffenen Entwurfsarbeiten der Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben. Diese erfolgreiche Arbeit mußte er leider schon bei Kriegsende aufgeben. Mit dem ersten Flüchtlingstransport kam er Anfang 1946 mit seiner Familie nach Wardenburg zurück. Hier wurde er dann im Herbst 1946 wieder als Lehrer in den Schuldienst berufen. Hans Fangmann unterrichtete die Schüler der hiesigen Volksschule. lm Jahre 1956 wurde er nach Wildeshausen an die dortige Kreisberufsschule berufen. Dort arbeitete er bis zum Jahre 1960, als er einen schweren Herzinfarkt erlitt und 1962 vorzeitig in den Ruhestand versetzt werden mußte. Nach seiner Genesung widmete er sich dann nur noch seiner Liebhaberei, der er mit großtem Interesse nachging. Auf seinen täglichen Spaziergängen durch sein Heimatdorf und deren Umgebung brachte er in seinen Skizzenbüchern immer neue Motive mit nach Hause. Diese stehen uns heute noch in reicher Auswahl zur Verfügung.
Diedrich Oltmanns schrieb an Hans Fangmanns Todestag an die Familie folgenden Brief:
"Alle meine Pläne, mit ihm zusammen unsere Heimat aus seiner Schau und aus seinem Erleben ein schönes Bild zu geben, sind nun zunichte. Gewiß, er hat unendlich viel geschaffen und so wird er auch weiterleben, jedoch war er doch lange nicht ausgeschöpft. Es lebte so viel in ihm, was noch hatte Gestalt annehmen können. Mein Plan, ihm und seinem Wirken einen stolzen Erfolg zukommen zu lassen, kann nur noch seinem Andenken dienen
Sein Beispiel, unsere kleine Welt mit all den uns lieb und vertraut gewordenen kleinen Dingen darzustellen, hat mich bewogen, den "Gemeindespiegel" zu schaffen. Dafür bin ich ihm so dankbar. Wenn ich dem Freund Hans Fangmann nichts mehr bieten kann, dann mochte ich doch in jedem Heft etwas von seinen Schöpfungen unsern Mitbürgern nahebringen. Das wird Euch zwar Euren lieben Entschlafenen nicht wiederbringen, aber unsern Hans Fangmann lebendig erhalten”.
Erich Martens, Westerholt