Das Leben von Hans Fangmann verdient eine ausführlichere Beschreibung als wir bis jetzt hier anbieten können aber es wird daran gearbeitet. Wir suchen Fotos und Anekdoten aus seinem Leben und, wenn Ihnen solche bekannt sind, bitten wir Sie, sich mit uns in Verbindung zu setzen.



1902
Johannes Heinrich Fangmann, genannt Hans, ist am 28. August 1902 geboren. Sein Vater ist der Drechsler Heinrich Fangmann (1875-1944). Seine Mutter ist die Landwirtin Anna-Katharina Fangmann (-1923), geborene Speckmann und verwitwete Naber. Sie hatte drei Söhne aus der ersten Ehe mitgebracht. Die Fangmanns hatten einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb (etwa 5 ha) und eine Drechslerei.
1907
Man sagt: "Seine künstlerische Begabung kam schon zum Ausdruck mit seinem 5. Lebensjahr als er, zur Überraschung seiner Eltern, die Zeichnung von einem Wasserkessel auf dem Küchenherd anfertigte." [Gemeindespiegel 24/1 9/1977]
1909
Hans wurde in die Volksschule Wardenburg eingeschult.
1917
Die Volksschulzeit in Wardenburg endete 1917 und Hans fängt im VI Seminar des Evangelischen Lehrerseminars in Oldenburg November an.
1918
Seminar V
Das Lehrerseminar in
Oldenburg in der Peterstraße.
Unterrichtet wurde er
unter anderem von
dem Zeichenlehrer
Wilhelm Meyer (1867-1953)

1919
Seminar IV

1920
Seminar III

1921
Seminar II

1923
Seminar I
Die Mutter von Hans Fangmann stirbt.
Fahrt nach München [TB S. i-24]
1924



Hans Fangmann, "Otten" Willers und Gerd Ulken
während ihrer Studienzeit. Sie wohnten zusammen in der Efeustraße.



Am 6. und 7. März wird seine Ausbildung mit bestandener Reifeprüfung abgeschlossen.
Mai-Juni 1924 Er ist Lehrer im Vertragsverhältnis als Vertreter beschäftigt, zuerst in Vertretung eines erkrankten Lehrers an der Schule in Edewecht
Von Anfang Oktober 1924 bis Ende März 1926 war er Lehrer an der Volksschule in Brettorf-West

"Schule Brettorf West" 20 Febr. [1925] HFW #1876
1925
Der Vater von Hans Fangmann heiratet Sophie Katharine geborene Cordes und verwitwete Haase.

Ab den 1. Juli 1925 ist er als nicht planmäßiger Beamter im Volksschuldienst widerruflich angestellt.

Fahrt in die Holsteinische Schweiz und nach Rügen. Sommer 1925. [TB S. 38-75; SB 1925]

Drei-monatige Grundausbildung in der Reichswehr in Goslar (Goslarer Jäger). [TB S 83-107]
1926
Reise nach Süddeutschland [TB S. 77-81, 155ff]

Lehrer an der Volksschule in Osterscheps vom 1. April 1926 bis 30. November 1927.
1927
Vom 1. Dezember 1927 bis zum 31. März 1929 ist er zur Ausbildung als Gewerbelehrer ohne Dienstbezüge beurlaubt.

Der Malermeister Joh. Habben attestierte, dass er "in meinem Betriebe als Lehrling" war. Dort befand er sich "bereits in der Ausbildung zum Gewerbelehrer und ist in hiesiger Gewerbeschule nebenamtlich als Gewerbelehrer tätig und konnte mich bei Zwischenprüfungen der Lehrlinge von seinen Erfolgen im Unterricht überzeugen."

Unterricht an der Städtischen Gewerbeschule in Oldenburg
1928
Städtische Gewerbeschule Oldenburg
9. August 1929
vom 1. Oktober 1928 16-24 Unterrichtsstunden
theoretischer Unterricht (Staatsbürgerkunde, Gewerbekunde, gewerbliches Rechnen und Schriftverkehr) in 4 Malerklassen und 4 Bäckerklassen...2 Friseurklassen und einer Klasse des Holzgewerbes
1929
1. April 1929 aus dem Volksschuldienst entlassen
1.11.1929 - 18.6.1932 Berufspädagogisches Institut Köln
1932
18. Juni 1932 Zeugnis, Köln "Gut"
Gewerberlehrer für das Kunstgewerbe

"Ich war vom 1. Oktober 1932 bis 1. Jan. 1934 Wandergewerbelehrer für die kleinen Berufsschulen Wardenburg, Hatten, Großkneten und Wildeshausen (Wochenstundenzahl 29) und vom 1. Jan. 1934 bis 1. Okt. 1935 Leiter der Berufsschule Huntlosen (außerplanmäßig vollbeschäftigt)"
1934
Fünf Jahre lang arbeitete er als Berufsschullehrer an verschiedenen oldenburgischen Berufsschulen, u. a. in Huntlosen für die Schüler der Gemeinde Wardenburg und Großenkneten. Er war dort als einziger Lehrer eingesetzt und mußte in 13 verschiedenen Berufen unterrichten.
1935
Harzreise 2.-7. Juni 1935

1938
Hans erkrankte an Tuberkulose, was zur Entfernung eines ganzen Lungenflügels und der Kappung der Hälfte des 2. Flügels führte. Durch die Krankheit wurde er zu einer einjährigen Unterbrechung der Berufsausübung gezwungen.

Reise nach Baden-Baden 7.-11. August 1938
umseitiges Bild w skizziert
1939
1939 ist sein Wohnort im Kurort Schömberg, Landkreis Calw, Nordschwarzwald, Baden-Württemberg.


Zu seiner Rekonvaleszenz verbrachte er im Frühjahr 1939 vier Monate in Italien am Gardasee.
Einreise Italien am 13. Feb 1939 laut Reisepass.
Ausreise Italien am 8. Jun 1939 ditto

Die Krankheit verhinderte, dass er in der Folgezeit in die Wehrmacht einberufen wurde. Stattdessen bewarb er sich auf eine Gewerbelehrerstelle in Torgau an der Elbe. Neben seiner Lehrertätigkeit war er zusätzlich Ausbilder für 120 Schüler der Keramischen Werke von Villeroy & Boch in Torgau.



"Remininszenz Torgau" HFW #841

Er mußte sowohl eigene keramische Formen entwerfen als auch Entwürfe für deren Verzierung mit Blumenmustern anfertigen. Im Schloß Hartenfels wurden in ständiger Ausstellung seine hierfür geschaffenen Entwurfsarbeiten der Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben.
1940
1940 heiratete er am 28. September in Torgau eine Nachbarstochter aus Wardenburg, die Bankangestellte Erna Diederike Hegeler (1905 -1997).
1944
Geburt des einzigen Sohnes, Heinrich
1945
Aufgrund der kriegerischen Ereignisse 1944/45 wurde die Lehrtätigkeit eingestellt. Hans wurde in den sogenannten Volkssturm berufen, wo er als Begleitung von Flüchtlingstransporten eingesetzt war. Das Kriegsende erlebte er in Torgau in unmittelbarer Nähe der Elbbrücke, auf der sich die amerikanischen und sowjetischen Truppen symbolisch vereinigten.
1946
Erneute gesundheitliche Probleme und die sich abzeichnende politische Entwicklung im Osten Deutschlands veranlasste die Familie im Januar 1946 mit einem Flüchtlingstransport in die Heimat Wardenburg zurückzukehren. Dort erhielt er zunächst eine Anstellung an der Volksschule, immer mit dem Ziel, möglichst bald wieder in sein eigentliches Tätigkeitsfeld als Gewerbelehrer zurückzukehren. Da dies zunächst nicht möglich zu sein schien, gab er an 2 Nachmittagen der Woche einige Stunden an der Kreisberufsschule in Wildeshausen.
Von 1946 bis 1955 unterrichtete er an der Volksschule in Wardenburg.
Der Maler Hans Fangmann mit seinen Schülern ca. 1951

Der Maler Hans Fangmann mit seinen Schülern ca. 1951
1951
Reise nach Konstanz 16.-25. Juli 1951
1956
1956 wechselte er dann vollständig nach Wildeshausen bis 1959, blieb aber in Wardenburg in seinem Elternhaus wohnen.
1959

Pestruper Moor
Sommer 1959



Ein schwerer Herzinfarkt, begleitet von einer Gehirnembolie, die zu Sprachstörungen führte, zwangen ihn, seine berufliche Tätigkeit aufzugeben. Daraufhin wurde er 1960 in den Ruhestand verabschiedet und die Pensionierung erfolgte dann formal 1961.


1962
Hans geht aus gesundheitlichen Gründen in den Vorruhestand.

In Mai und Juni macht er eine Kur in Bad Harzberg für vier Wochen in dem Sanatorium am Burgberg und malt viel.
1970
September 1970 Hollandfahrt des Wardenburger Bürgervereins
"Unser Bild zeigt, wie Hans Fangmann die Silhouette der niederländischen Stadt Kampen auf seinem Zeichenblock festhält." [NWZ 6 Okt. 1970]

"Während einer Rast am Rande der niederländischen Stadt Arnheim hielt er diesen Blick fest." [NWZ 27 Aug. 1997]
1972
Als Hans Fangmann am 6. Januar 1972 kurz nach Mitternacht im Alter von nur 69 Jahren starb, waren die Farben eines Aquarells, an dem er bis kurz zuvor noch gearbeitet hatte, noch nass.
1975
Die Straße "Am Esch" in Wardenburg wurde umbenannt in die "Hans-Fangmann-Straße". Für diese Ehrung ihres Mannes hat sich Erna Fangmann bei dem Gemeinderat am 16.9.1975 schriftlich bedankt.
1980
1980 fand die erste kuratierte Ausstellung von Hans Fangmann Werken im Wardenburger Rathaus statt.